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1. Geschichte des Altertums - S. 199

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199 Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte. Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite. Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da. Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee. Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien. Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja. Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:

2. Geschichte des Altertums - S. 16

1889 - Wiesbaden : Kunze
16 Erster Abschnitt. finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante im Meerbusen von Bombay, vorzüglich aber weiter östlich bei El-lora. Es sind Bauwerke, welche von der Macht der Priester zeugen, die tausende von Händen zu ihren Diensten zwangen, und mehr durch ihre Massenhastigkeit Staunen, als durch ihre Schönheit und Ebenmäßigkeit der Formen Bewunderung einflößen. Überhaupt geben alle diese Denkmäler einer uralten hohen Kultur, die der Litteratur wie die der Baukunst, das Bild eines Volkes^ das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar früh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. §. 5. du ägtjpfec. 1. Land und Volk. Das Land. Ägypten, von seinen Bewohnern Chemit d. H. Land der schwarzen Erde genannt, liegt im Nordosten Afrikas. Es ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern Afrikas dem mittelländischen Meere zufließt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird. Er fließt in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Ägyptens, wo er ein Granitgebirge durchbricht und in zehn Stromfällen (Katarakten) in ein tieferes Stromthal stürzt. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Ägypten und durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen, etwa 1000 km langen und 15—30 km breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Bergkette, wovon ihn die erstere gegen den Flugsand der libyschen Wüste schützt, die letztere Granit, verschiedenfarbigen Sandstein und Kalk als Baumaterial lieferte. Das zwischen diese Bergketten eingeschlossene Land wird alljährlich von dem Nil überschwemmt und dadurch befruchtet. Im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, beginnt das Wasser infolge tropischer Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen und überschwemmt im Juli, August und September ganz Ägypten, sodaß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden ohne weitere

3. Geschichte des Altertums - S. 317

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 61, 3. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 317 der Fahrdamm, mit vieleckigen Blöcken eines harten Steines, meist Basalt, gepflastert. Waren erhöhte Seitenwege für Fußgänger vorhanden, so pflegte man den weichen Tuffstein dazu zu verwenden. Die Straßen waren in Abständen von 1000 Schritten mit Meilenzeigern , nicht selten auch mit Ruheplätzen für müde Wanderer und mit Steinen versehen, welche den Reitern das Aufsitzen erleichterten. Noch jetzt sind Teile römischer Landstraßen erhalten. Ein anderes großes Bauwerk, welches Appius Claudius zuerst ausführte, war die von ihm unterirdisch angelegte Wasserleitung. Diese und namentlich die späteren, großenteils überirdischen Wasserleitungen, welche mit ungeheuren Kosten erbaut und viele Meilen weit durch Felsen, Gebirge und Thäler geführt wurden, versahen Rom mit dem nötigen Trinkwasser. Sie wurden über der Erde durch steinerne Bogengewölbe getragen, welche z. B. bei den vereinigten Leitungen des Kaisers Claudius an einigen Stellen eine Höhe von 30 m erreichten. Als die Einfachheit in dem Leben der Römer einer großen Verschwendung und vielseitigen Üppigkeit Platz machte, verwandte man auch auf die Bauten ungeheure Summen. Man begnügte sich nicht mehr mit dem, was nützlich und praktisch war, man sorgte nun auch für das Glänzende. Besonders kamen die Säulen zu prunkender Verwendung. Eine Vereinigung der jonischen Schnecke mit zwei Blattkränzen des korinthischen Säulenkopfes bildete das römische oder K o m p o s i t - K a p i t ä l, das bei vielen Prachtbauten angewandt wurde. Tempel wurden in großer Zahl nach dem Muster der griechischen errichtet und mit Säulen und Bildwerk reich geschmückt. Außer ihnen müssen noch folgende Bauten erwähnt werden: Das Pantheon, als Vorgebäude zu den Thermen des Agrippa 27 v. Chr. von Valerius aus Ostia errichtet, war ein den Göttern des jütischen Hauses geweihter Rundbau. Es hatte eine Höhe und einen Durchmesser von 42 m und war mit einer prächtigen Kuppel geschlossen. Die Basiliken scheinen in ihrer Anlage sehr verschieden gewesen zu sein; meistens jedoch waren sie rechtwinklige Bauten, welche dem Handelsverkehr und der bürgerlichen Rechtspflege dienten. An eine der Schmalseiten des Raumes schloß sich eine durch eine Halbkuppel überwölbte Halbkreisnische (Tribuna, Apsis), welche den Sitz für den Gerichtshof bildete. Auf der entgegengesetzten Schmalseite befand sich der Eingang, häufig auch eine Vorhalle. Im Innern trugen meist zwei, wohl auch vier Säulenreihen die flache Decke des

4. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 3

1898 - München : Oldenbourg
Troja. 3 Der Hgel von Troja (Hissarlik) war seit uralter Zeit bewohnt. Man unterscheidet neun Schichten oder Ansiedlungen. Sch 1 iemann, seit 1871 wiederholt auf Hissarlik ausgrabend , starb 1890 in dem Glauben, in , der zweiten Schicht (etwa 2000 v. Chr.) die Burg des Priamos gefunden zu haben. Beachte die beiden Thore mit doppeltem Verschlufs, das Prothyron und das Megaron, vor dem W Thor die mit großen Steinplatten gepflasterte Rampe. Fig. 1. Homer. Idealbildnis. Neapel. (Friederichs-Wolters N. 1628.) Erst 1893 und 1894 fand Dorp-feld die heute noch 5 m hohen Burgmauern der sechsten Niederlassung, die mit der Burg von Tiryns und Myken gleichzeitig sind; 300 m lang. Beachte die Pforte, 3 Thore, 3 Trme, den Brunnen und zahlreiche Wohnrume. Die Mauern im N. und 0. (etwa 200 m) wurden in griechischer Zeit abgetragen, das Innere der Burg zum Teil bei der Anlage der neunten (rmischen) Ansiedlung durch Planierung zerstrt. Burg. Aus Der Zeit Der Blte Von j^Cykene (Vi. Schicht] Fig. 2. Troja. 1*

5. Geschichte des Altertums - S. 1

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I. Urgeschichte der lnenlchheit. Das erste Auftreten des Menschen innerhalb der organischen Welt ist unbekannt. Das Menschengeschlecht hat sich allmählich entwickelt. Vom Tier unterschieden: körperlich, durch aufrechten Gang; geistig, durch logisches Denken. Als Ausdruck des Deukeus besitzt er die Sprache. Die Einteilung der Menschheit in Rassen. Verschiedene Gruppierung. Nach Blumenbach fünf: Kaukasier, Mongolen, Malayen, Äthiopier, Amerikaner (Rothäute). Doch ist diese Einteilung nicht erschöpfend. Unterscheidungsmerkmale sind: Haut- und Haarfarbe, Körper- und Schädelbau. Ausdehnung der Menschheit über die ganze Erde. a) Der Mensch tritt als Gem?inschaftswesen auf. Die erste Form der Horde. Gemeinschaft ist die Horde. Die Horde ist zugleich die Familie. Sie besitzt Gütergemeinschaft. (Diese Stufe ist von den Anfängen der Menschheit bis auf die heutige Zeit bei den wilden Völkern Australiens und Afrikas zu beobachten.) Lebensführung: Das Hauptarbeitswerkzeug ist der Stein. Die ältesten Steinwerkzeuge reichen bis in die Diluvialzeit (Zeitperiode der großen Überschwemmungen, Eiszeiten) und kennzeichnen die paläolithische f^ceülit Kultur (palaios heißt alt, lithos = (Stein). Fundstellen: 1. Höhlenfunde, ’* nicht so sicher. 2. Funde in ungestörten Schichtenlagerungen, sichere Funde. Eine solche Höhle ist in Deutschland die Gailenrenther Höhle in der Fränkischen Schweiz. In Europa überhaupt sind die berühmtesten Fundstellen: in Frankreich das Sommetal bei Abbeville, in Deutschland bei Taubach (bei Weimar) und an der Schnssenquelle (nicht weit von Ulm). Die Funde umfassen die ganze Diluvialzeit. Taubach gehört der wärmeren Zwischeneiszeit an. Diluvium. Folgende Tiere hat man aus den Resten erkannt: Wolf, Bär, Biber, Auerochs, Wildschwein, Höhlenbär, Urelesant, Rhinozeros, Höhlenhyäne. (Jnterglazialzeit.) Die Schusseuquelle ist kälterer Zeit angehörig (Eiszeit). Pflanzenreste nordischer Moose und Tiere der kalten Zone, z. B. Renntier und Singschwan. Ebenso gibt es in anderen Erdteilen solche Fundstellen, z. B. in Südamerika (Argentinien), in Indien (im Tal des Narbada). Philipp, Leitfaden für den Geschichtsunterricht. Iii. 1

6. Geschichte des Altertums - S. 2

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 I. Urgeschichte der Menschheit. Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch. In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben. Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee. Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen. b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet. Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw. Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht. Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten. Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren

7. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschirr. Stilarten. 20 Hi. Die Kultur uitb Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. wurden. Man konnte auch mehrere an einem Gestell aufhängen und so einen Leuchter gewinnen. Das Geschirr bestanb aus Tongefäßen, die mannigfacher Form waren, entsprechet^ dem Zweck ihrer Benntznug. Es gab große Tonfässer (der Philosoph Diogenes wohnte in einem solchen), zweihenklige Kruge, Amphoren genannt, Wasferkrüge, die man auf dem Kopf trug; Mischkessel, den Wein mit Wasser zu mischen (Bowle); Trinkschalen und Trinkbecher; Tassen und Trinkhörner. Vielfach ist aber die alte Form der Tongefäße der Steinzeiten noch erkennbar. Und wie ctn den Geräten der ältesten Zeiten schon Verzierungen angebracht waren, so finben sich solche auch hier, und zwar haben Schulszenen. Rotfigurige Malerei von Duris auf einer Trinkschale. sich im Lauf der Zeit oerschiebene ©tilarten herausgebilbet, bereu hauptsächlich 4 unterschieben werben. 1. Älterer ursprünglich griechischer Stil. Einfarbige Malerei auf Ton, Darstellungen aus dem Tierleben ober dem häuslichen Leben. Verzierungen nach Art der Webemuster. 2. Beeinflussung oon Asien her. (Von den Semiten Kleinasiens ober von den Phöniziern.) Asiatische Bilber von Pflanzen und Tieren. Die Verzierungen sinb schematisch angeorbnet. 3. Schwarze Figuren auf rotem Ton. Das ganze Gefäß wirb schwarz gemacht. Nur für das Bilb bleibt der Untergrunb rot. Auf biefem roten Untergrunb tritt das schwarze Hauptbilb scharf hervor. Die Zeichnung ist noch unbeholfen, aber ein Streben nach Naturwahrheit zeigt sich überall. 4. Rote Figuren. Das Gesäß wird auch schwarz gefärbt, nur die Figur bleibt rot. Ab und zu treten zur Verzierung auch Farben wie weiß, bunfelrot hinzu; auch Blattgolb wirb tierwenbet.

8. Geschichte des Altertums - S. 4

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4 I. Urgeschichte der Menschheit. Heimat Mittelasien ist, waren in dieser Zeit schon bekannt. Man verstand bereits zu weben und zu spinnen, wenn auch ohne Spinnrad und Webstuhl. Die Hausgeräte sind: Amphoren, Krüge iu Becherform. Verzierungen daran: Tupfen (mit den Fingerspitzen), Schnittverzierungen, Schnur- und Stichverzierungen. Siebeiung. Die Siedelung selbst bestand ans Pfahlbauten im See (in den Alpen, Suddeutschland, Thrazien), oder aus Pfahlbautendörfern auf dem Lande,' daneben gab es noch bewohnte Höhlen. Am Bau eines jeden Pfahlbauhauses half die ganze Gemeinschaft. Auch mächtige Steinbauten, meist Grabanlagen, . Querschnitt eines Hünengrabes bei Basbye (Angeln). Modell im Germanischen Museum zu Nürnberg. sind häufig (Hünenbetten und Gräber), ursprünglich mit Erde bedeckt. Funde im Norden und Westen Europas und im Mittelmeergebiet, desgleichen in Amerika. Iu Europa finden sich viele besonders in der Bretagne. Reste solcher Gräber sind: die Dolmen (Steintische), Kromlechs (Steinkreise), Menhirs (lange und hohe Steine, die aufrecht stehen). Der Kulturfortschritt der Menschheit über die Steinzeit hinaus besteht in der Kunst des Schmelzens, Gießens und Schmiedens der Metalle. Solche Metalle sind: Kupfer, Bronze (gewonnen durch Legierung von Kupfer und Zinn. Legierung heißt: Verbindung durch Zusammenschmelzen. [Das Wort ist gebildet vom lateinischen ligare — verbinden, franz. allier]). Später Entdeckung der Eisenschmelze. Die erste Metallperiode ist die Bronzezeit, die zweite die Eisenzeit. l*

9. Geschichte des Alterthums - S. 4

1852 - Weimar : Albrecht
4 Sagen von großen Fin- then. Reste urwelt- licher Thiere. Gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts wurde Gottlieb Werner der Begründer der wissenschaftlichen Geologie, Sein Grund- satz einer überall anzutreffenden gesetzmäßigen Lagerungsfolge derselben Gebirgsglieder hat sich zwar nicht für die ganze Erdoberfläche be- währt, ist aber doch der Anknüpfungspunkt für alle spätern For- schungen geworden. Nach der verschiedenen Beschaffenheit der großen Lagerungen unterschied Werner drei Hauptabtheilungen, Formatio- nen, als eben so viele Epochen der Erdrindenbildung; Urgebirge aus einer Zeit, in welcher es noch keine organischen Geschöpfe gab, und in welcher noch keine Trümmergesteine gebildet wurden; Flötzgebirge aus einer spätern Zeit, wo organische Schöpfungen entstanden und untergingen und wo sich aus der Zerstörung des früher vorhandenen Gesteins zahlreiche Trümmcrgesteine bildeten; zwischen beide setzte Werner das Uebergangsgebirge. Auf das Flötzgebirge folgt dann das tertiäre Gebirge, und auf dieses das aufgeschwemmte Land, ein äl- teres, Diluvium, und ein jüngeres, Alluvium. Werners Erdbildungs- lehre ist eine rein neptunische. Der ganze Erdkörper ist nach ihm aus dem Wasser hervorgegangen. Um das Entstehen der Kontinente, welche einst Meeresgrund waren, und den mehrfach wiederholten Un- tergang früherer organischer Schöpfungen zu erklären, nimmt er ein wiederholtes Anschwellen und Zurückziehen des Meeres an. Aus der Schule Werners gingen die Männer hervor, welche die Einseitigkeit seines Systemes mit glänzendem Erfolge bestritten und der Feuerbildung wieder einen großen und mächtigen Wirkungs- kreis angewiesen haben, Leopold v. Buch und Alexander v. Hum- boldt. Und seitdem schreiben die meisten Geognosten die Bildung unserer Erdrinde der vereinten Thätigkeit des Wassers und der Vul- kane zu. Auch nach der Entstehung des Menschengeschlechts dauerte der Kampf der Elemente, Fluthen und Ueberschwemmungen, Zerstö- rungen und neue Gestaltungen Jahrhunderte lang fort. Daher fin- den wir fast in allen Ländern, in denen sich eine dunkle Kunde von der Vorwelt erhalten hat, Sagen von gewaltsamen Verheerun- gen durch die Elemente, von Ueberschwemmung und Sündfluth. Das Andenken an eine große Wasserfluth ist erhalten in der biblischen Erzählung von der Sündfluth und in den Sagen anderer Völker, welche mit der mosaischen Ueberlieferung höchst merkwürdig übereinstimmen. Wie in der biblischen Erzählung Noah, so werden in der indischen Sageköuig Satjavrata, in der babylonischen König -kisuthrus, in der griechischen Deukalion von der Gottheit allein zur Rettung bestimmt, während das übrige Menschengeschlecht wegen sei- ner Verderbtheit untergeht. Wegen einer solchen Uebereinstimmung können wir vermuthen, daß alle diese Erzählungen entstanden sind durch die Erinnerung an eine Ueberschwemmung, die einen großen Theil Südwestasiens betroffen haben mag. Daß die Revolutionen, welche der Erdoberfläche im Ganzen ihre gegenwärtige Gestalt gegeben haben, auch die organische Schö- pfung theilwcise zerstört haben, geht aus den Ueberresten und Ab- drücken hervor, welche innerhalb der Gebirgslagerungen vorkommen. Fossile Knochen, welche heutigen Thierarten angehören, kommen nur

10. Geschichte des Alterthums - S. 5

1852 - Weimar : Albrecht
5 im tertiären Gebirge und in dem anfgeschwemmten Lande vor; in den Flöhgebirgen finden sich die Reste untergegangener Thierarten. Die Kenntniß dieser Geschöpfe verdanken wir besonders dem berühm- ten französischen Zoologen Cuvier, der ste ans unvollkommenen Ge- rippen, ans zerbrochenen und zertrümmerten Knochen zu schöpfen wußte. Es gehören diese Knochenreste zum Theil verschwundenen Thieren von einem seltsamen Ban und riesenmäßiger Größe an, wie dem Elephanten der Urwelt oder Mammuth, verschiedenen Arten vom Nashorn oder Flußpferde und anderen. Euvier hat mehr als 90 früher unbekannte urweltliche Thierarten gefunden, größtentheils Säugethiere, ihre wesentliche Verschiedenheit von den analogen der heutigen Welt nachgewiesen und den Beweis geführt, daß diese nicht etwa von jenen abstammen, nicht für Abarten derselben gelten kön- nen. Die heutigen Thiere sind also an die Stelle der urweltlichen getreten, deren seltsame und ungeheure Gestalten einer besonderen Periode der Erdbildung angehören. Die Menschen scheinen erst nach der Periode der monströsen Bildungen die Erde bevölkert zu haben. Denn Menschenknochen kommen erst im letzten aufgeschwemm- ten Lande vor. Die Geologie lehrt uns, daß die Erdrinde Veränderungen erlitten hat, ehe sie ihre jetzige Gestalt erhielt, die vergleichende Anatomie, daß auch die organischen Gebilde Veränderungen unterworfen gewe- sen sind. Tie ersten Wohnsitze der Menschen zu bestimmen ist bei den vielen Umgestaltungen, welche der Erdball erfahren hat, sehr schwierig. Mit einiger Wahrscheinlichkeit hält man das mittlere Hochasien, westlich vom Himalaja für den ersten Wohnsitz der Menschen. Schlosser nimmt die Gegenden westlich vom Himalaja als den ersten Wohnsitz der kaukasischen Nace an, die Gegenden östlich vom Himalaja als den der mongolischen und die Gegenden am Mondgebirge in Afrika als den der äthiopischen. Es bestehen in der Menschheit gewisse, stark hervortretende, nicht wandelbare, sondern von Geschlecht zu Geschlecht sich gleich bleibende Verschiedenheiten, auf welche, soweit unsere Beobachtungen we- nigstens reichen, Klima, Nahrungsmittel und andere Einflüsse keine wesentliche Einwirkung üben. Nach diesen erblichen Verschiedenheiten theilt man das menschliche Geschlecht in Menschenstämme oder Nacen, diese in Völkerstämme und diese wieder in Völkerzweige. Da es aber hier wie überall in der Natur keine scharfen Grenzlinien giebt, vielmehr mannigfache Uebergänge und Schattirungen, und da ferner die Stammverhältnisse der meisten Völker noch keineswegs wissen- schaftlich erforscht sind, so weichen die Forscher in der Bestimmung der Nacen, der Völkerstämme und Völkerzweige sehr von einander ab. D'.e am gewöhnlichsten angenommene Einteilung ist die von Blumen- bach in folgende fünf Menschenstämme, in den kaukasischen, den mon- golischen, den äthiopischen, den indianischen oder amerikanischen und den malaiischen Stamm. ^Der kaukasische Menschenstamm ist von Farbe mehr oder weniger weiß, hat rothe Wangen, langes, weiches, nußbraunes, einerseits Die ersten , Wohnsitze der Mensche». Menschen- stämmc.
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